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Gesundheit in Tunesien

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Gesundheit in Tunesien

Für einen typischen Urlaubsaufenthalt in Tunesien werden keine besonderen Vorkehrungen in Bezug auf Impfungen benötigt. Selbst bei Langzeiturlaubern, die sich in den Touristenzonen aufhalten, sind Impfungen für Tunesien wegen des geringen Risikos meist nicht notwendig.

Jedoch:
Es besteht in Tunesien grundsätzlich und jederzeit die Gefahr der Erkrankung an Gelbsucht (Hepatitis A und B), Malaria, Tollwut ("Rabies", z.B. übertragen durch streunende, herrenlose, Hunde, wovon es in Tunesien etwa 1 Million gibt, auch in den Touristengebieten!), Tetanus, Meningitis (Gehirnhautentzündung durch Zecken) und diverser Erkrankungen des Magen-Darmtraktes, je nach dem, wo man sich aufhält, und welche Nahrung man wie zu sich nimmt.

Das Risiko, sich mit den oben genannten Krankeiten zu infizieren, ist kein theoretisches - in den letzten Jahren kam es in Tunesien zu tatsächlichen Infektionen, wenn auch hauptsächlich in Gebieten, die von Pauschal-Touristen weniger besucht werden.

Insofern sollte jeder Reisende unbedingt seinen Impfschutz überprüfen oder vervollständigen, je nach dem, welches Risiko er auf sich zu nehmen bereit ist und welcher Art sein Aufenthalt in Tunesien ist!

Im Landesinneren Tunesiens besteht darüber hinaus die konkrete Gefahr von Schlangenbissen und Skorpionstichen (zum Teil unmittelbar lebensgefährlich).
In den Touristenzonen ist es dagegen eher unwahrscheinlich, diese Tiere auch nur zu sehen.

Die häufigste Touristenkrankheit ist in Tunesien die Magenverstimmung, die in den meisten Fällen durch den Genuß zu kalter Getränke hervorgerufen wird (jedoch werden sie vom Urlauber meist auf andere Ursachen, wie "fremde" Essenszutaten oder verdorbene Nahrung, geschoben) – als Richtlinie sollte man sich während des Sommers weitgehend von Getränken fernhalten, die kälter als 10-15 Grad serviert werden bzw. sie vor dem Genuß erst etwas „warm werden“ lassen.

Auf den Genuß offener Eierprodukte (Mayonnaise, etc.) sollte man möglichst ganz verzichten.

Konservierungsmittel in Tunesien sind zum Teil für Europäer etwas gewöhnungsbedürftig und können leichte Magenverstimmungen auslösen, beispielsweise bei Milch, Kakao und eingelegtem Gemüse und generell vielen Konserven.

Schließlich kann (und wird) die bei fast allen Speisen in Tunesien verwendete Pfeffersauce "Harissa“ Magenprobleme hervorrufen, man sollte sie gegebenenfalls nur sparsam oder gar nicht verwenden (lassen), auch wenn dies in Tunesien meist auf Unverständnis stößt oder sogar praktisch unmöglich ist.
Übrigens haben Tunesier dieselben Magenprobleme wie Europäer, für sie gehört es aber sozusagen „dazu“ und ist normal.

In den meisten Fällen ist der Genuß von Leitungswasser in den Touristenzonen Tunesiens unbedenklich, auch wenn der hohe Chlorgehalt gewöhnungsbedürftig ist (in Tunesien wird dem Leitungswasser übrigens auch Fluor beigefügt). In den großen Städten und Touristenzonen Tunesiens kommt es nur in Ausnahmefällen zu einer Erkrankung wegen des Trinkens von Leitungswasser.
Generell hat sich jedoch die Qualität der Wasserversorgung in ganz Tunesien in den letzten Jahren verschlechtert - es kam zudem in verschiedenen Gegenden Tunesiens zu teilweise tagelangen Unterbrechungen der Wasserversorgung (jedoch nicht in den Touristenzonen).
Wir erwarten nicht, daß sich dies alles in der kommenden Zeit durchgreifend ändern wird.

Die Lebenserwartung in Tunesien liegt für Männer und Frauen bei 70 und mehr Jahren und ist insofern zwar mit einigen, aber nicht mit allen europäischen Ländern vergleichbar. Die Kindersterblichkeit in Tunesien ist relativ niedrig.

Am 2.März 2020 wurde in Tunesien offiziell die erste COVID-19(Coronavirus)-Infektion gemeldet.
Zum aktuellen Stand der Infektion siehe auch die Meldungen im Tunesienforum.


Arzt in Tunesien

Beim Aufsuchen eines Arztes muß der Behandlungspreis stets sofort entrichtet werden.
Dieser beträgt je nach Fachgebiet zwischen 35 und 75 Dinar, also etwa 10-25 Euro (Allgemeinmedizin ca. 40 Dinar, Facharzt ca. 60 Dinar).
In etwa derselbe Preis gilt beim Zahnarzt, wobei hier noch eventuell Kosten für Material (Füllungen etc.) hinzukommen.
Eine Notfall-Visite (Hotel, Apartment) kostet etwa das Doppelte.

Alle Ärzte sprechen französisch und arabisch, die meisten auch englisch und einige deutsch.

Bei einer Reise nach Tunesien ist in jedem Falle der Abschluß einer privaten Reisekrankenversicherung zu empfehlen, da die Privathonorare unter Umständen von der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland nicht vollständig getragen werden.

Apotheke in Tunesien

In den Apotheken müssen Medikamente stets in bar bezahlt werden, gegenüber z.B. Deutschland liegen die Preise für die üblichen Medikamente meist niedriger und können oft auch ohne Rezept gekauft werden (z.B. Antibiotika, Kontrazeptiva).

Spezialmedikamente sind in Tunesien u.U. nicht verfügbar und sollten daher nach Tunesien mitgebracht werden (z.B. Krebsmittel, usw.), ebenso Medikamente auf die eine Person „eingestellt“ ist und die es in Tunesien nicht in identischer Form gibt.

Zeitweise können aber auch alltägliche Medikamente (z.B. Antibiotika, Kontrazeptiva) nicht in den Apotheken verfügbar sein. Es werden dafür mehrere Gründe genannt, wie Importverbote für bestimmte Hersteller, fehlenden Devisen zum Kauf ausländischer Medikamente und mangelhafte Verteilung innnerhalb Tunesiens.

Krankenhaus in Tunesien

Tunesien verfügt mindestens in den Großstädten, speziell in Tunis, über Hospitäler, deren Ausstattung auf europäischem Niveau liegt und in denen Ärzte arbeiten, die zumindest einige Semester in Europa studiert haben.

Speziell „Privatkliniken“ bieten eine Qualität, die man aus Europa gewohnt ist, wenn auch zu einem höheren Preis als die staatlichen Hospitäler.

Die meisten Europäer haben ein ungutes Gefühl, wenn sie die gegenüber Europa geringere Hygiene bei Ärzten in Krankenhäusern in Tunesien sehen - doch in der Realität stellt dies nur eine unbedeutende Gefahr dar. Es stellt sich zudem die Frage, ob die Hygiene in Tunesien wirklich viel zu niedrig, oder die in Europa übertrieben zu hoch ist.

Tunesien verfügt über mehrere hochqualitative (private) Kliniken für Dialyse, doch auch über Praxen und Kliniken für künstliche Befruchtung, Augenlaserbehandlung und Chirurgie (Schönheitschirurgie), wobei bei den letzteren die Preise beträchtlich unter denen der meisten europäischen Länder liegen und es daher durchaus erwägenswert ist, einen derartigen Eingriff in Tunesien vornehmen zu lassen.

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